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Innovationen und noch mehr Praxis: Deutsche Baumpflegtage 2025 ziehen Bilanz

Vielseitiges Vortragsprogramm und viel Raum für die Praxis: Die Deutschen Baumpflegetage 2025 zogen vom 6. bis zum 8. Mai 3.063 Teilnehmende aus 39 Nationen nach Augsburg. Foto: Deutsche Baumpflegetage

Die Deutschen Baumpflegetage 2025 in Augsburg überzeugten vom 6. bis zum 8. Mai erneut mit einem breitgefächerten Programm und viel Raum für die Praxis. Die Zahlen der führenden europäischen Fachtagung für die Baumpflege sprechen für sich: 3.063 Teilnehmende aus 39 Nationen, 46 Fachvorträge und praktische Vorführungen und 8.800 Quadratmeter Ausstellungsfläche für die tagungsbegleitende Baumpflege-Messe.

Vor allem den vergrößerten Außenbereich und den zehn Meter hohen Turm im Kletterforum nutzten zahlreiche Akteure für baumpflegerische Demonstrationen. Besonders hervorzuheben ist der Fachverband Obstgehölzpflege e. V., einer der beiden diesjährigen Fachpartner. Dieser gab umfassende Einblicke in die Planung und Pflege von Streuobstwiesen. In Theorie und Praxis zeigten die Experten des Fachverbandes, was bei der Pflege großkroniger Obstbäume zu beachten ist und welche Anforderungen Obstbäume im öffentlichen Raum haben. „Die Obstgehölzpflege ist ein sehr spezielles Gebiet der Baumpflege, das in den vergangenen Jahren von unseren Besucherinnen und Besuchern vielfach nachgefragt wurde“, so Thomas Amtage, Geschäftsführer der Deutschen Baumpflegetage. Der zweite Fachpartner war der European Arboricultural Council e.V. (EAC), der unter anderem für die europäische Baumpflegeausbildung verantwortlich ist. Weiterhin fördert er die europäische Zusammenarbeit in vielfältigen Projekten, die auf der diesjährigen Tagung vorgestellt wurden.

Internationaler Praxistreff: Das Kletterforum

„Das Kletterforum war auch in diesem Jahr Treffpunkt und Kommunikationsplattform von Baumpflegenden aus aller Welt. Entsprechend international gestaltete sich das praxisorientierte Programm“, sagte Professor Dr. Dirk Dujesiefken, Geschäftsführer der Deutschen Baumpflegetage. Er selbst widmete sich am Eröffnungstag mit einer neuen Präsentationstechnik dem Thema „Baumleben verstehen – Holzanatomie sichtbar gemacht“. Flankiert wurde sein Vortrag von zwei Beiträgen australischer Baumexperten. Steve Pearce referierte über Tasmaniens Riesenbäume und Sam Hardingham stellte die provokante Frage, ob es eventuell zu viele Baumpflegende für eine sinkende Zahl an Bäumen gibt.

Berufsrelevante Daten und Fakten fanden ebenfalls Beachtung im Kletterforum. So gab Carsten Beinhoff von der SVLFG wie in jedem Jahr eine detaillierte Übersicht über die Unfallstatistik in der Baumpflege – ein ernstes Thema, das erneut für Diskussionen unter den Diskussionen unter den Zuhörenden sorgte.

Der Finaltag: Pathogenen auf der Spur

Der dritte und somit finale Tag der Deutschen Baumpflegetage 2025 lockte besonders viele Interessierte zu den Fachvorträgen. Im Mittelpunkt standen verschiedene Pathogene, die vor allem Stadt- und Straßenbäume nachhaltig schädigen und für die Praxis herausfordernd sind. Weiterhin ging es um das Thema Biodiversität, das in Europa an Bedeutung zunimmt.

Dass sich die Fachtagung auch auf diesen Gebieten unmittelbar am Puls der Zeit bewegt, zeigte unter anderem der Beitrag von Torsten Melzer vom Hamburger Stadtbaummanage-ment. In der Hansestadt wurden im September 2024 erstmals zwei bakterielle Schadorganismen an Eichen nachgewiesen, die als Hauptverursacher für das Akute Eichensterben gelten. Für die zuständigen Behörden der Stadt mit ihren 88.000 Eichen ist das Auftreten dieser Pathogene überaus besorgniserregend. „Geplant sind nun eine Reihenuntersuchung und ein gezieltes Monitoring, das Aufschluss über die tatsächliche Ausbreitung der Bakteriose in Hamburg liefern soll“, erläuterte Torsten Melzer. Seinen und alle weiteren Vorträge der diesjährigen Fachtagung gibt es zum Nachlesen im Jahrbuch der Baumpflege 2025.

Neues aus der Branche: Die Baumpflege-Messe

Ein inzwischen eigenständiger Anziehungspunkt der Deutschen Baumpflegetage ist die Baumpflege-Messe. In diesem Jahr kamen allein hierfür 1.078 Messebesucherinnen und -besucher in die Fuggerstadt. 168 Austeller aus dem In- und Ausland präsentierten technische Innovationen und Dienstleistungen rund um die Baumpflege. „Die Zahl der Aussteller ist gegenüber dem Vorjahr erneut gewachsen. Vor allem im Außengelände waren die Flächen deutlich größer als in den Vorjahren. Die Unternehmen hatten so noch mehr Möglichkeiten für Vorführungen und Diskussionen mit den zahlreichen Besuchern“, so das positive Fazit von Irina Kaths-Knigge und Björn Wedel aus der Geschäftsstelle.

Besonderes Jubiläum: Dirk Dujesiefken seit 30 Jahren Geschäftsführer

Dirk Dujesiefken ist seit nunmehr drei Jahrzehnten Geschäftsführer der bedeutendsten europäischen Fachtagung für die Baumpflege. „Ohne ihn wären die Deutschen Baumpflegetage nicht das, was sie sind!“, sagte Thomas Amtage in seiner Eröffnungsrede. „Du prägst diese Veranstaltung seit so vielen Jahren und füllst sie mit Herzblut! Ich denke, ich spreche für alle hier anwesenden Baumpflegerinnen und Baumpfleger, wenn ich sage: Danke für alles, was du bisher hier in Augsburg mit dem gesamten Team auf die Beine gestellt hast! Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit!“ Amtage ist seit 2020 ebenfalls Geschäftsführer der Deutschen Baumpflegetage.

Autorin Antje Kottich / Deutsche Baumpflegetage
Bildmaterial Deutsche Baumpflegetage

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